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Heike Heubach ist die erste taube Abgeordnete im deutschen Bundestag

Als die neue SPD-Abgeordnete Heike Heubach am Donnerstag im Plenum begrüßt wird, klatschen die Abgeordneten laut, aber auch leise mit erhobenen, winkenden Händen. Die Sozialdemokratin aus Bayern zieht als Nachrückerin in den Bundestag ein - soweit nichts Ungewöhnliches, doch eines ist neu: Die 44-Jährige ist die erste gehörlose Abgeordnete im Bundestag. „Wir schreiben heute tatsächlich Geschichte, wenn ich das so sagen darf. Wir haben die erste gehörlose Abgeordnete, die sich hier für ihren Wahlkreis einsetzen wird“, sagte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) zur Eröffnung der Sitzung. „Wir freuen uns sehr auf die Kollegin und ihre Arbeit hier im Haus.“ Der Gehörlosen-Verband Schleswig-Holstein e.V. ist sehr stolz, dass endlich eine taube Frau im Bundestag vertreten ist. Die Resonanz in den Medien ist sehr groß und es sollte nun allen klar sein, dass auch gehörlose Menschen die Kompetenz haben, in der Politik mitzuwirken. Wir gratulieren Heike Heubach ganz herzlich zu diesem tollen Erfolg und wünschen ihr ganz viel Freude bei ihrer Arbeit.

Hier eine Auswahl der Medien:

Wir suchen Taubblinde Menschen in Schleswig-Holstein

Der Gehörlosen-Verband Schleswig-Holstein e.V. unterstützt Katja Harrison, die selbst Taubblind ist und ein Netzwerk mit Gleichgesinnten aufbauen möchte. Sie möchte die Taubblindengemeinschaft in Schleswig-Holstein stärken und sich gemeinsam austauschen. Wer ebenfalls Taubblind oder gehörlos ist, eine Sehbehinderung hat und die Gebärdensprache beherrscht oder jemanden kennt, der diese Voraussetzungen erfüllt, kann sich gerne bei Katja melden. Ihre E-Mail-Adresse lautet: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. Wir freuen uns, wenn die Taubblindengemeinschaft auch in Schleswig-Holstein wächst und diese Zielgruppe besser in unsere Gehörlosengemeinschaft inkludiert werden. Es gibt ein Video von ihr auf Facebook und Instagram:

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Nachruf Petra Schnoor

Nachruf Petra Schnoor
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20.11.1962  † 06.02.2024

Der plötzliche Tod von Petra Schnoor hat uns alle zutiefst erschüttert. Sie hinterlässt eine Lücke in der Gehörlosengemeinschaft, die schwer zu füllen sein wird.

Sie war viele Jahre lang als Leiterin des Frauentreffs in der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung Hörgeschädigter im Großraum Kiel e.V. tätig und zuletzt bis 2017 als Beisitzerin aktiv. Auch im KoFo-Team engagierte sie sich. Darüber hinaus war sie Frauenbeauftragte im Gehörlosen-Verband Schleswig-Holstein und führte 2002 den Internationalen Frauentag für gehörlose Frauen am 8. März in Schleswig-Holstein ein, der bis heute fortgeführt wird. Bis zu seiner Auflösung 2012 war sie auch 1. Vorsitzende des Kieler Sportvereins. Ihre Organisation der Jubiläumsfeier des Gehörlosen-Sportverbandes Schleswig-Holstein e.V. im Jahr 2015 machte diese zu einem unvergesslichen Ereignis.

Petra Schnoor wird für ihre liebenswerte Art, ihre Hilfsbereitschaft und ihre Fähigkeit, Menschen für gemeinsame Ziele zu begeistern, in Erinnerung bleiben. Bis zuletzt war sie der Gehörlosengemeinschaft treu verbunden.

Wir sind ihr für alles, was sie für die Gehörlosengemeinschaft getan hat, dankbar und werden sie nie vergessen.

Möge sie in Frieden ruhen und in den Herzen derer, die sie kannten, weiterleben.

Für alle Freunde und Weggefährten, die gemeinsam von Petra Schnoor Abschied nehmen möchten, findet am Samstag, dem 02. März 2024, von 14.00 bis 16.00 Uhr im Gehörlosenzentrum, Hasseer Straße 47, 24113 Kiel, eine Trauerfeier statt. Die Anreise zum Gehörlosenzentrum ist wegen des Streiks der Busse auch mit der Bahn möglich, die Haltestelle ist Kiel-Hassee CITTI-Park, von dort sind es noch 5 Minuten zu Fuß. 

In stillem Gedenken,

 

Bericht über den "Tag der Muttersprache" in Kiel

Der vierte "Tag der Muttersprache" fand am 17.02.2024 im Gehörlosenzentrum Kiel unter dem Motto "Deutsche Gebärdensprache als Minderheitensprache!" statt. Es war eine sehr spannende und gelungene Veranstaltung, bei der die Anwesenden viele neue Erkenntnisse und Anregungen erhalten haben. Zuerst hielt Prof. Dr. Christian Rathmann einen Vortrag zum Thema "Deutsche Gebärdensprache als Minderheitensprache", danach folgte Can Sipahi mit dem Thema "Strategien für Schutz und Nachhaltigkeit", wo auch die Unterschiede zwischen einer Minderheitensprache und einer Amtssprache aufgezeigt wurden. Nach einer Pause folgten die drei Minderheitengruppen aus Schleswig-Holstein: Dr. Karin Haug stellte die friesische, Rasmus Meyer die dänische Minderheit und Rolf Schlotter die Minderheit der Sinti und Roma vor. Auffallend ist, dass es viele Parallelen zwischen den drei Minderheitengruppen und der Gehörlosengemeinschaft gibt. Die Gehörlosengemeinschaft könnte sich eigentlich auch als Minderheit bezeichnen und dies politisch anerkennen lassen. Dafür müssen aber politische Wege gesucht werden. Am Ende gab es eine lebhafte und spannende Diskussion zwischen allen Referent*innen und dem Publikum. Ein großer Dank geht an alle Referent*innen und vor allem an das gesamte Helfer*innen-Team, ohne sie wäre die Veranstaltung nicht möglich gewesen. Vielen Dank auch an die Gäste, für ihr Kommen und die interessanten Gespräche in den Pausen. Wer uns in unserer politischen Arbeit unterstützen möchte, kann sich gerne bei uns melden.

Bericht von den Frontrunners+ in Castberggård / Dänemark

"Es ist nie zu spät zu lernen" - ein Motto aus der Frontrunners Website. Es gibt ein 9-monatiges Programm für taube Interessierte bis zum Alter von 30 Jahren, in dem viele spezifische Themen der Gehörlosengemeinschaft diskutiert und durchgenommen werden. Seit 1 Jahr gibt es aber auch ein Programm für taube Erwachsene ab 35 Jahren, das sich Frontrunners+ nennt. Ilona Braschkat und Christina A. Benker vom Gehörlosen-Verband Schleswig-Holstein e.V. haben an diesem Programm teilgenommen. In einer ereignisreichen Woche mit einer tollen Gruppe von 20 tauben Personen aus 12 verschiedenen Ländern haben wir viele neue Erkenntnisse, Inspirationen und Reflexionen gewonnen und sind auch weit aus unserer Komfortzone herausgekommen. In der einen Woche standen zum Beispiel Teamwork & Leadership, Deaf Identity, Human Library, Minorities in Minority, Resilience, Feminism & Womanism und viele verschiedene Workshops auf dem Stundenplan. In der Freizeit gab es spannende Aktivitäten wie z.B. Eisbaden mit Sauna auf dänische Art, Kulturabende und Sport. Alles in allem war es eine sehr lehrreiche Woche und der Abschied fiel schwer. Wer Interesse an diese, Programm hat und die International Sign beherrscht, soll unbedingt an dem Programm teilnehmen! 

Deutscher Gebärdensprachkurs für taube Menschen mit Migrationshintergrund

Die Beauftragte für die taube ukrainische Flüchtlinge bietet ab Dienstag, den 13.02.2024 in der VHS Flensburg einen Gebärdensprachkurs speziell für taube Menschen mit Migrationshintergrund an. Der Kurs findet zweimal wöchentlich statt: 

dienstags: 13.02., 27.02., 05.03., 12.03., 19.03., 26.03., 25.04.2024 und
Montag: 22.04., 29.04.2024. 

Zeit: 17:00 - 18:30 Uhr

Veranstaltungsort: VHS Flensburg an der Nikolaikirche
Nikolaikirchhof 3
24937 Flensburg

Hinweis: Der Unterricht am Dienstag findet im Raum 11, 2.OG statt.
Der Unterricht am Donnerstag findet im Raum 16, im 2.OG statt.

Der Kurs ist für die taube Menschen mit Migrationshintergrund kostenlos und die Kosten werden von der Taubstummenstiftung Schleswig übernommen. Bei Interesse bitte bei Ann-Cathrin Hompesch per Mail oder WhatsApp/Facetime anmelden: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder +49 173 3607867.

DGS Video
Externer Link

Kontakt

Gehörlosen-Verband
Schleswig Holstein e. V.

Hasseer Str. 47
24113 Kiel

Kontakt: info(at)gv-sh.de

Spenden

Gehörlosen-Verband
Schleswig-Holstein e.V.

Kieler Volksbank eG
IBAN: DE66 2109 0007 0090 0694 04
BIC: GENODEF1KIL

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