Im Kreis Dithmarschen wurde kürzlich eine neue Beauftragte für Menschen mit Behinderung ernannt. Wir haben bereits darüber berichtet und es ist Marie-Elisabeth Zachow, die selbst auch hörgeschädigt ist. Ihr Ziel ist u.a., dass Dithmarschen barrrierefreier für Menschen mit Behinderungen wird. Deshalb hat sie ein Arbeitskreis "Inklusion" ins Leben gerufen. Anke Peters-von Böhlen, die erste Vorsitzende des Dithmarscher Gehörlosenvereins war ebenfalls dabei und gemeinsam haben sie ihre Vorstellungen zum Thema "Sozialraumorientierung" eingebracht. Zum Beispiel hat Anke Peters-von Böhlen erwähnt, dass die Kohltage oder der Marktfrieden nicht gedolmetscht wird. Auch Kursangebote der VHS werden nicht mit Gebärdensprache angeboten und die Finanzierung von Dolmetscher:innen für Deutsch und Deutsche Gebärdensprache sind oft nicht klar. Die Austauschrunde stieß im allgemeinen auf sehr großes Interesse und im September findet ein zweites Treffen statt. Dort wird eine gemeinsame Stadtbegehung der Innenstadt in Meldorf gemacht, um auf die fehlende Barrierefreiheit aufmerksam zu machen.
AKTUELLES
Der Gehörlosenverein "Frisia" Bredstedt hat am 15. August 2021 endlich wieder einen gemeinsamen Ausflug mit einem Reisebus in die Lüneburger Heide gemacht. Der Ausflug war sehr schön und das Wetter spielte perfekt mit. In der Lüneburger Heide haben wir die Zeit gemeinsam genossen, ein leckeres Mittagsessen gegessen und danach gab es eine schöne, gemütliche Kutschfahrt durch die schöne naturgeschützte Landschaft mit viele Erikas und Heide, die für die Augen sehr schön anzusehen waren. Viele kleine alte Dörfer mit Reetdächer von 1384 waren zu sehen. Die Anwesenden fuhren dann sehr zufrieden und mit einem Lächeln auf den Lippen wieder nach Hause. Dabei schwelgten sie noch lange den schönen Erlebnissen hinterher und das die Anwesenden endlich nach langer Corona-Zeit wieder hinausfahren konnten, hat sehr, sehr, sehr gut getan.
Schleswig-Holstein wird 75 Jahre alt und am 22. August 2021 wird aus diesem Grund auf Schloss Gottorf unsere Geschichte, unseren Tag und unsere Zukunft gefeiert. Alle sind herzlich Willkommen und freut euch auf ein buntes Bürgerfest mit toller Musik, beeindruckenden Künster:innen und ganz viel schleswig-holsteinischem Lebensgefühl. Auch einige Teile des Bühnenprogramms wird in Deutscher Gebärdensprache übersetzt. Alle Informationen finden Sie hier:
Informationen und Programm
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Programm mit Dolmetscher:innen
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Der Deutsche Gehörlosen-Bund e.V. veranstaltete am 05.07.2021 das 7. Austauschtreffen zum Thema "Notruf-App". Christina A. Benker war für den Gehörlosen-Verband Schleswig-Holstein e.V. anwesend und der Entwurf einer gemeinsamen Stellungnahme zur aktuellen Situation der NORA-App wurde besprochen, die dann in Kürze überarbeitet und vom Deutschen Gehörlosen-Bund e.V. (=DGB e.V.) veröffentlicht wird. Anschließend informierte Daniel Büter über den aktuellen Stand, wie der DGB e.V. mit dem Anwalt vom Institut für Menschenrechte verblieben ist und welche Schritte bereits getätigt wurde. Außerdem benötigt der DGB e.V. Gerichtsurteile von gehörlosen Menschen, die bereits - egal ob erfolgreich oder nicht - gegen fehlende oder unzureichende Hilfsleistung im Rettungsbereich geklagt haben. Dadurch kann der DGB e.V. dann eine individuelle Beschwerde einreichen und damit bis zur Bundesebene gehen, bei dem der DGB e.V. dann indirekten Druck auf die vorhandene fehlende Barrierefreiheit für gehörlose Menschen klagen kann. Wir müssen nun den weiteren Verlauf abwarten und der Gehörlosen-Verband Schleswig-Holstein e.V. wird die Situation weiterhin beobachten.
Die beide Referentinnen, Melanie Loy und Silvia Gegenfurtner, haben am 02.07.2021 den zweiten Teil der Audismus-Vortragsreihe beim Gehörlosen-Verband Schleswig-Holstein e.V. online durchgeführt. Diesmal war der Schwerpunkt auf "Hat die Deaf-Community ein eignes Audismus Problem? Initialisierter Audismus". Als Beispiele für die Definition von Audismus ist: Diskriminierung tauber Menschen, ohne Gehör = minderwertig, Marginalisierung von Taubenkultur und Gebärdensprache etc. Initialisierter Audismus kann sein: stillschweigende Akzeptanz von hörenden Normen, schwache gehörlosen Identität > "besser Hörende fragen", negative Bewertung von tauben Menschen etc. Daher ist es wichtig, Selbstreflexion zu leisten und Hygiene der Psyche sowie der Sprache zu machen. Der tiefe Einblick in die Taubenkultur ist so tiefreichend, so dass man die Ergebnisse und Erkenntnisse nicht kurz zusammenfassen kann. Außerdem ist die Deaf-Community ist eine sehr starke Basis die auch in einigen Bereichen weit fortgeschrittener ist als die hörende Community (=DeafGain) ist. Daher müssen wir an der eigenen Deaf-Identity arbeiten, damit wir unser einzigartiges Individuum und Fährigkeiten stolz nach außen repräsentieren können. Die hörende Gesellschaft hat die Deaf-Community lange, lange Zeit kolonalisiert, jetzt ist es an der Zeit unseren Platz zurückzuerobern. Es war wieder ein sehr spannender und lehrreicher Abend. Der dritte Teil wird im Herbst durchgeführt - seien Sie also gespannt.
- Ist die Gebärdensprache international?
- Gehörlose Menschen sind taubstumm?
- Ist die Gebärdensprache schwer zu lernen?
- Wie leben gehörlose Menschen ohne Musik?
... dies und vieles mehr werden oft von hörenden Menschen gestellt. Deshalb hat das Team vom Taubenschlag eine Website erstellt, die die zehn typische Fragen und Irrtümer aufgelistet und dieses mit einer Erklärung eingestellt haben. Wer neugierig ist, ob die Gebärdensprache international ist oder nicht, kann die Antworten im Link unten anschauen. Gerne können Sie die Website weiter empfehlen, damit über die zehn typische Fragen aufgeklärt wird. Danke.
Link zu den Antworten
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